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Test: Fiio E5, E7 und AUNE Mini USB Amp DAC – günstige Audiohardware aus Fernost

06.12.2010

Test: Fiio E5, E7 und AUNE Mini USB Amp DAC – günstige Audiohardware aus Fernost

Asiatische Hersteller bieten hochwertige Audio-Komponenten zu erstaunlich erschwinglichen Preisen an. Wir haben uns beispielhaft einige Geräte von Fiio und AUNE angeguckt, die den Musikgenuss mit portablen Playern und Computern steigern sollen.

Fiio E7
Fiio E7

Fiio steuert mit dem E5 einen extrem kompakten Kopfhörerverstärker für Ipod und Co. bei sowie das Multifunktionsgerät E7. Neben der Funktion als Kopfhörerverstärker kann der E7 auch als portabler DAC und – in Kombination mit der Erweiterung E9 – sogar als kraftvoller stationärer Verstärker/DAC genutzt werden.

Der AUNE Mini USB DAC-Amp ist eine stationäre Kombination aus Kopfhörerverstärker/Vorverstärker und DAC, der sowohl per USB als auch per SPDIF mit Daten gefüttert werden kann.

Testverfahren:

Fiio E5 und E7 wurden mit einem Fiio L2 LOD (Line-Out-Dock) an einem Ipod Touch 2G als pKHV (portable Kopfhörerverstärker) getestet. Die DAC-Funktionen von E7 und AUNE wurden mit einem MSI Wind 200 mit dem Audioplayer foobar getest. Zusätzlich wurde der der Line-In des AUNE mit einem Sony Discman überprüft. Als Musik kamen verschiedene MP3s zwischen 128 und 320 kbit zum Einsatz, sowie natürlich CDs für den Discman.

Fiio E5 – Mini-Kopfhörerverstärker für unterwegs

Fiio E5
Fiio E5
Fiio E5
Fiio E5

 

Technische Daten:

  • Ausgangsleistung: 150 mW bei 16 Ohm Last, 12 mW bei 300 Ohm
  • SNR (Signal to Noise Ratio): >= 95 dB
  • Distortion:< 0.009% (10 mW)
  • Frequenzbereich: 10 Hz – 100 kHz
  • Kopfhörerimpedanz: 16 ohms – 300 ohms
  • Gewicht: 30g
  • Energieversorgung: eingebauter Akku mit 200mAh
  • Größe: 44,2 mm x 38 mm x 12,6 mm
  • Anschlüsse: Mini-USB zum Laden, 3,5 mm Line-In und 3,5 mm Kophörerausgang
  • Bassboost (eine Stufe)
  • Soundchips: Texas Instruments OPA2338UA, TPA6130A

Lieferumfang:

  • 2x Klinke-auf-Klinke (3,5 mm Stecker)
  • USB-A-auf-Mini Ladekabel
E5 Anschlüsse
E5 Anschlüsse
E5 Anschlüsse
E5 Anschlüsse

Der Fiio E5 nimmt im Dreifachtest eine Sonderrolle ein. Im Vergleich mit den anderen Geräten konzentriert er sich nur auf eine Aufgabe: Das Signal von leistungsschwachen Kopfhörerausgängen für anspruchsvolle Kopfhörer zu verstärken. Der zuschaltbare Bassboost hebt bei bassärmeren Kopfhörern wie dem AKG 701 die tiefen Töne merklich hervor, ohne dass dabei Mitten und Höhen merklich gedämpft würden. Die minimale Größe des portablen Kopfhörerverstärkers steht im deutlichen Gegensatz zur großen Wirkung: Beim Versuch mit Ultimate Ears UE700 In-Ears fällt sofort auf, dass die akustische Bühne an Raum gewinnt und auch die Instrumentenseparation zulegt: Die Instrumente lassen sich deutlicher als zuvor orten und die Bühne im Kopf dehnt sich weiter aus. Klanglich wirkt sich der E5 in der Standard-Einstellung kaum auf den Klang aus. Alle getesteten Songs wurden minimal heller und ein wenig greller wiedergegeben, als ohne Kopfhörerverstärker. Wobei dieser Unterschied zumindest teilweise auch auf den Unterschied zwischen Line-Out und Kopfhörerausgang des Ipod zurückzuführen ist.

Fazit: günstiger Einstieg

Für grade mal knapp 20 Euro ist der E5 eine wirklich sinnvolle Ergänzung für alle, die etwas mehr Lautstärke und Kraft aus ihren Kopfhörern zaubern wollen. Die lange Akkulaufzeit von 15-20 Stunden und die geringe Größe machen ihn zudem zu einem unauffälligen Begleiter und hervorragendem Einstieg in die Welt der portablen Kopfhörerverstärker.

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Fiio E7 – pKHV und mobiler DAC

 

Fiio E7
Fiio E7

 

Fiio E7
Fiio E7

Technische Daten:

  • Ausgangsleistung: 150mW bei 16 Ohm; 16mW bei 300 Ohm
  • Kopfhörerimpedanz: 16 Ohm bis 300 Ohm
  • SNR (Signal to Noise Ratio): 95dB an Line-in; 100dB an USB-in
  • Distortion: <0.009% (10mW) an Line-in; <0.008% (10mW) an USB-in
  • Frequenzbereich: 10Hz ~ 1000KHz
  • Energieversorgung: interner 1050mAH Li-Ion Akku
  • Größe: 96 mm x 55 mm x 15,5mm
  • Gewicht: 100g
  • Anschlüsse: Mini-USB für Audio-In und zum Laden, 3,5 mm Line-In und 2 x 3,5 mm Kopfhörerausgang
  • Bassboost (drei Stufen)
  • Soundchips: Texas InstrumentsPCM2706 USB-Receiver, Wolfson WM8740 DAC, AD8692 und Texas Instruments TPA6130A als Verstärkerchips

Lieferumfang:

  • Fiio E7 DAC/Amp
  • USB-Kabel
  • Klinke-auf-Klinke (3,5 mm Stecker)
  • Schutzhülle
  • Gummiband, um E7 z. B. am Ipod zu befestigen

Der E7 richtet sich in Größe und Funktionsumfang an anspruchsvollere Anwender, die dafür auch bereit sind, ihre Taschen etwas weiter auszubeulen. Das Gerät ist knapp so groß wie ein Ipod Classic und dabei noch etwas dicker. In der Standard-Einstellung entscheidet sich der E7 als Verstärker klanglich kaum vom E5: Das Signal bleibt auch hier sauber und weitgehend unverfälscht, vom leicht hellen Einschlag abgesehen. Die drei Bassboost-Stufen heben das Gerät deutlich vom E5 ab. Die Einstellung in der ersten Stufe lässt sich mit dem Bassboost des E5 vergleichen: Merklich, ohne aufdringlich zu werden. Die zweite Stufe hebt den Bass schon deutlich an, ohne sich dabei negativ auf Mitten und Höhen auszuwirken. In der dritten Stufe erzeugt er schon mit mittelmäßig bassstarken Kopfhörern wie den Meelec M6 ein Subwooferfeeling. Leider werden dabei aber dann doch Verzerrungen über den Frequenzbereich hörbar.

Ein sehr nützliches Feature des E7 als Kopfhörerverstärker ist der zweite Kopfhörerausgang. So kann man endlich zu zweit Musik hören, ohne sich die zwei Ohrstecker teilen zu müssen oder durch einen Adapter den Widerstand und damit die Klangqualität zu beeinflussen. Nützlich natürlich auch für Reviewer, die so zwei Kopfhörer unmittelbar an der selben Quelle testen können! 🙂

2 Kopfhöreranschlüsse
2 Kopfhöreranschlüsse

Der starke integrierte Akku macht – natürlich abhängig von der Lautstärke – 10-12 Stunden Mobileinsatz mit, bevor er über Mini-USB aufgeladen werden muss.

Externe Soundkarte

E7 DAC
E7 DAC
E7 foobar
E7 foobar

 

Der portable Kopfhörerverstärker (pKHV) ist aber nur eine Funktion des E7. Wie der neulich getestete Nuforce uDAC2, ist der E7 zusätzlich auch eine externe USB-Soundkarte, die qualitativ minderwertige Onboard-Lösungen ersetzt. Energie bezieht der E7 dabei über den USB-Bus, so das man ohne zusätzliches Netzteil auskommt. Nach dem erstmaligen Anschluss findet der Rechner automatisch das neue Sound-Ausgabegerät, eine manuelle Installation von Treibern ist nicht nötig. Es muss also nur das neue Gerät im Audioplayer als Ausgabe eingestellt werden, und schon übernimmt der E7 die Musikwiedergabe mit einer Qualität von 48 kHz / 16 Bit. Das klingt nicht nach viel und kann auch nicht mit dem Nuforce Icon HDP mithalten, kostet aber auch nur einen Bruchteil. Und die Qualitätssteigerung gegenüber von Onboard-Lösungen ist noch immer deutlich. Der hochwertige Wolfson-Audiochip gibt Stimmen und Instrumente fein aufgelöst und sehr realistisch wieder. Gitarrensaiten schwingen, Bläser holen hörbar Luft und Becken klirren hell und sauber nach. Im Vergleich zum uDAC2 fällt der Bass merklich zurückhaltender aus. Er ist immer noch präsent und reicht angenehm tief, dominiert dabei aber den Klang merklich weniger. Letztlich ist es eine Frage der Klangpräferenz. Mit dem Bassboost des E7 kann bei Bedarf auch nachgeholfen werden, wobei der Bass in Stufe drei aber erheblich weniger präzise ist als mit dem uDAC.

Fazit: Allrounder zum Kampfpreis

Beim E7 begeistert vor allem der Funktionsumfang: Zusätzlich zum ordentlichen pKHV mit zwei Kopfhörerausgängen und variablem Bassboost erhält man eine perfekt mobile externe Soundkarte, die ohne Netzteil auskommt, wenig Platz wegnimmt und in Kombination mit einem Netbook und guten Kopfhörern überall Musikgenuss ohne Kompromisse ermöglicht. Und das alles für grade mal ca. 75 Euro. Mit dem neulich erschienen Fiio E9 existiert auch bereits die erste Erweiterung für den proprietären Konnektor. Er erweitert den E7 zu einem extrem leistungsstarken stationären DAC/Verstärker, der selbst anspruchsvolle Kopfhörer mit 600 Ohm anzutreiben vermag.

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AUNE Mini USB Amp DAC – Kopfhörerverstärker und externe Soundkarte für zuhause

 

AUNE Mini USB DAC
AUNE Mini USB DAC
AUNE DAC
AUNE DAC

 

Technische Daten:

  • USB-Controllerchip: Burr-Brown PCM2707
  • DAC: Burr-Brown PCM1793
    – 24bit/192kHz Sampling
    – Dynamic Range: 113 dB and THD+N: 0.001%
    – 8x Oversampling Digital Filter
  • OPAMP Chip: Burr-Brown OPA2134
  • Kopfhörerverstärker: Burr-Brown OPA2604+TIP41C*2+TIP42C*2
  • Anschlüsse:
  • Digitale Coax- und USB-Eingänge
  • Cinch Line-In
  • Cinch Line-Out
  • 6.3 mm Kopfhörerausgang

Lieferumfang:

  • AUNE USB Amp/DAC
  • Netzteil mit EU-Adapter
  • USB-Kabel
  • kurze Anleitung auf englisch

Unser letztes Testmodell mit dem holprigen Namen AUNE Mini USB Amp DAC ist dagegen von vornherein auf den stationären Betrieb ausgelegt. Knapp so groß wie ein dickeres Taschenbuch und mit externem Netzteil versehen, eignet er sich auch nicht wirklich für den Einsatz unterwegs. Dafür macht sich das elegante Alugehäuse mit robustem Lautstärkeregler und Switches für die Funktionsauswahl durchaus elegant auf dem Schreibtisch. Über die Switches wird zwischen Verstärker- und DAC-Betrieb geschaltet, der zweite Schalter wählt im DAC-Einsatz zwischen USB- und koaxialem SPDIF-Eingang auf der Geräterückseite. Dort finden sich auch der Line-In für den Verstärkereinsatz und ein Line-Out, wenn der AUNE als Vorverstärker eingesetzt werden soll. Zwei LEDs geben jederzeit Auskunft über den aktuellen Modus des AUNE. Kopfhörer werden an der Gehäusefront am 6,3-mm-Kopfhörerausgang angeschlossen.

AUNE Anschlüsse
AUNE Anschlüsse
AUNE vorne
AUNE vorne

Ein Clou des AUNE besteht darin, dass sämtliche klangrelevante Chips gesockelt sind und so leicht ausgetauscht werden können. In der Standard-Konfiguration wird das Gerät im Verstärkerschaltkreis mit den Burr-Brown-Chips OPA2134, OPA2604, TIP41C und TIP42C ausgeliefert. Die Wandlung der digitalen Audiosignale in analoge übernimmt ein Burr-Brown PCM1793. In dieser Bestückung klingt der DAC sehr transparent und sauber. Er ordnet sich qualitativ zwischen Fiio E7 und dem Nuforce Icon HDP ein, den wir zu einem früheren Zeitpunkt getestet haben. Der AUNE erreicht nicht ganz die Instrumentenseparation, Bühne und Auflösung des Nuforce, was bei dem bedeutend günstigeren Preis aber auch nicht verwundern sollte.

Der Unterschied zu Standard-Computersoundkarten ist aber absolut offensichtlich: Beim Standardtest für Detailwiedergabe mit Jean Michael Jarres Aero waren alle Details da und deutlich: Das Teppichkratzen, der Flügelschlag der Taube und all die anderen verrückten Geräusche. Bei Bonobos Album „Days To Come“ hört man die Sängerin Luft holen und Molokos Stresstest „Familiar Feelings“ behielt jedes Instrument jederzeit seine Charakteristik. Was postiv auffällt, sind insbesondere die sauberen Höhen: Hier ist kein Zischen und kein greller Ton zu hören, der in den Ohren schmerzt. Zu beachten ist, dass der AUNE die beworbenen 24 Bit Auflösung nur am SPDIF-Eingang erzielt. Der USB-Eingang ist bauartbedingt auf 16 Bit begrenzt. Ein Problem, dass aber nur für FLAC-Hörer und Anhänger anderer Lossless-Formate relevant ist.

Fazit: Profi-Audio zum kleinen Preis

Wer also für zuhause den Einstieg in die audiophile Welt sucht, kann bedenkenlos zum AUNE greifen, der bei Ebay bereits für rund 120 Euro zu haben ist. Für weniger als ein Drittel des Nuforce-Preises erreicht er 90 Prozent der Leistung. Das – zugegeben subjekt – schönere Design und die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten machen die Entscheidung zum No-Brainer. Durch die Möglichkeit Audiochips zu wechseln, lässt sich der AUNE zudem billig und problemlos an den eigenen Hörgeschmack anpassen. Die passenden Opamps gibt es bereits für ein paar Euro bei Ebay.

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