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Automobil

Ford Fiesta TechDrive in Rom

27.11.2012

Ford Fiesta TechDrive in Rom

Bei dem folgenden Artikel handelt es sich um einen Gastbeitrag von Kai Thrun: Am vergangenen Wochenende lud Ford nach Rom ein. Ford hatte sich zur Aufgabe gemacht, neben den Journalisten auch Blogger aus Europa mit dem technischen System des kommenden Ford Fiesta vertraut zu machen.

 

Das Programm war eng gesteckt und konzentrierte sich (leider) fast ausschließlich auf den Wissenstransfer, da die Zeit knapp bemessen gewesen ist.

Die vorgestellten Technologien im neuen Ford Fiesta sind nicht alle neu. Ford SYNC wird in den USA schon seit Jahren genutzt, ebenso MyKey als auch das Emergency System (früher 911-System). Die Spracherkennung wird von Nuance unterstützt, was für sich spricht. Wer Nuance nicht kennt: Spracherkennung ist kein Problem.

MyKey – Technologie

Die Idee des MyKey ist wie SYNC eine Übernahme aus dem amerikanischen Markt. MyKey ist ein individueller Schlüssel. Auf dem Schlüssel haben Flottenmanager die Möglichkeit individuelle Einstellungen für den Fahrer zu übernehmen. Aber Hand aufs Herz: im privaten Sektor dürfte das Verkaufsargument sein: Sie können dem Fahrzeug eine Geschwindigkeitsbeschränkung verpassen.

Auf dem Schlüssel können Fahrhilfen (aktiveren/deaktivieren) aber auch die maximal Lautstärke des Audiosystems eingestellt werden. Neben einem Warnton bei einstellbaren Geschwindigkeiten, kann auch die Maximalgeschwindigkeit eingestellt werden.

In dem Schlüssel ist ein RFID-Chip, der die Daten mit sich trägt.

Ford SYNC

Der Sync zum Fiesta ist eine logische Konsequenz, um eine junge Zielgruppe in den kommenden Jahren anzusprechen. Das Konnektivitätssystem ermöglicht es dem Fahrer, ein Telefon / Smartphone mit dem Fahrzeug zu koppeln. Im Wireless-Modus wird das Gerät über Bluetooth angeschlossen und kann neben der Telefonie auch Musiktitel abspielen. Gesteuert werden wird SYNC über Sprachbefehle, die dank Nuance auch mit Dialekt gesprochen werden können. Es funktioniert wirklich gut.

Smartphone und Sprachsteuerung

Wenn das Smartphone mittels USB-Schnittstelle angeschlossen wird, wird auch das Telefonbuch sowie die Tracklisten des Smartphones auf Wunsch übernommen. Es bedarf dann keiner strickten Menüführung. Ihr könnt während die Musik läuft, ebenso mit dem Sprachbefehl „Rufe Mama an“ die liebe Frau Mama anrufen – sofern sie so im Telefonbuch hinterlegt ist. Ihr könnt aber auch auf diese Weise direkt Titel ansteuern, dabei steht es auch frei, ob ihr den Titel, Interpret oder eben beides nennt. Das System ist kompartibel mit 290 getesteten Telefonen und die Sprachbefehle sind in 9 Sprachen verfügbar. Im Test funktionierte es gut.

Ein Navigationssystem ist gegen Aufpreis erhältlich. Bei Ford ist man sich allerdings bewusst, dass viele eine Navi-App haben. Daher ist die Sprachausgabe über das Fahrzeug möglich. Es soll so verhindert werden, dass die junge moderen Zielgruppe irgendwann mit einem veralteten System unterweg sein müsste.

Emergency System

Das von Ford inkludierte Notruf-System hat Eigenschaften, die nennenswert sind und positiv aufgefallen sind. Das System kostet z.B. nichts. Ford baut das System anders als der Wettbewerb auf. Denn der Notfall-Ruf bedient sich dem verbundenen Telefon des Fahrers. Der Anruf wird als über das Smartphone/Handy des Fahrers initiiert. Es werden die GPS-Daten des Autos übermittelt. Der Notruf wird ausgelöst, wenn die Benzinpumpe aussetzt bzw. ein Airbag auslöst. Die Benzinpumpe wird bei Auffahrunfällen „kalt“ gestellt.

Das System kann in 30 Ländern einsatzbereit. Der Notruf kann in den ersten 10 Sekunden noch abgebrochen werden, falls ihr dies aus irgendwelchen Gründen möchtet. Und wenn ihr noch in der Lage ist, sich aus der Gefahrenzone zu bringen, hat ihr dazu die Möglichkeit, da der Anruf nur vom Fiesta initiiert.

Active City Stop

Das Fahrer-Assistenzsystem „Active City Stop“ ist nicht wirklich neu. Es wird per Radar 50 Bilder pro Sekunde gescannt. Das System überwacht bei Fahrten unter 30km/h das Vorfeld des Fahrzeugs. Bis 15 km/h stoppt es den Fiesta vor dem Hindernis, bis 30km/h wird der Aufprall zumindest gemindert.

Wir konnten das System vor Ort ausprobieren. Es funktioniert gut. Der Wagen geht aus und gleichzeitig wird die Warnblinkanlage angeschaltet.

Die entstehende Verzögerung habe ich nicht als unangenehm empfunden. Es macht auch den Eindruck, als würde der Wagen in 2 Phasen bremsen. Was mich allerdings stört, ist die Tatsache, dass das System nur auf reflektierende Gegenstände reagiert. Was natürlich kein Grund ist auf das System zu verzichten, aber man vor dem ersten Tiefgaragentest wissen sollte!

Fahrverhalten

Der Ford Fiesta kommt mit der neuen Motorengeneration von Ford daher. Den 1.0 EcoBoost auf den man besonders stolz ist (Engine of the Year) wurde präsentiert von Chefentwickler Dr. Thomas Zenner himself. Im Test sind wir den 1,6l TDCI gefahren – der durch seine lange Getriebeübersetzung gut gestaltet ist. In Rom ist es nicht gern gesehen, wenn man den Verkehr aufhält. Beherztes Beschleunigen auf 50-60km/h ist im 2.Gang problemlos möglich. Was den Fiesta zum Cityflitzer macht – also genau dort, wo Ford den Wagen hin haben möchte.

Fazit

Insgesamt scheint es Ford gelungen zu sein, durch viel Zuhören und Hirnschmalz ein durchaus durchdachtes Produkt abzuliefern. Der Fiesta fährt sich wirklich gut und ist für seine Produktklasse gelungen. Der überarbeitete Innenraum gibt dem Wagen mehr Wertigkeit, was für den Fahrer mit einer Mittelarmlehne abgerundet wird.

Ich als auch mein Beifahrer Giorgio waren positiv überrascht von dem Fiesta. Viele kleine Details, die einem das alltägliche Leben erleichtern sollen. Um die System auf ihre Alltagspraxis zu testen, fehlte die Zeit.
Wer in der Klasse ein Fahrzeug sucht, sollte den Fiesta auf dem Zettel haben.

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