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ROG Ally Testbericht – Gaming-Handheld mit Windows 11 und ordentlich Leistung

21.05.2023

ROG Ally Testbericht – Gaming-Handheld mit Windows 11 und ordentlich Leistung

Mit dem ROG Ally stellt ASUS seinen ersten Gaming-Handheld vor. Ausgestattet ist er mit dem neuen AMD Ryzen Z1 Prozessor. Er bietet die Leistung eines Gaming-PCs und kommt mit allen aktuellen Games wunderbar klar. Das muss ich mir natürlich mal ein bisschen genauer anschauen. Ich hatte den ROG Ally nun eine Woche im Test. Wie meine Erfahrungen mit dem Handheld-PC sind und was ich hier und da doch zu meckern habe, das erfahrt ihr in meinem ROG Ally Testbericht.

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Gaming-Handhelds mit PC-Hardware sind ja bislang eher ein Nischenprodukt gewesen. Hier gab es einige chinesische Hersteller und im letzten Jahr wurde mit dem Steamdeck endlich auch mal der Mainstream auf diese Geräteklasse aufmerksam. Nun hat auch ASUS mit dem ROG Ally solch ein Gerät im Angebot. Eins vorweg, ich habe leider gerade keinen Steamdeck hier um die beiden Geräte miteinander zu vergleichen. Aber von den reinen technischen Daten her ist das ROG Ally dem Steamdeck zumindest was die Leistung angeht überlegen. Ausserdem ist der ROG Ally auch kompakter und leichter. Das sind ja schonmal einmal ein paar Pluspunkte die der ROG Ally aufweisen kann. Bevor wir aber zu den Punkten kommen die mir vielleicht negativ aufgefallen sind und die Asus hier in Zukunft verbessern sollte, schauen wir uns erst einmal die technischen Daten des ROG Ally an.

Abmessungen / Look & Feel

Von den Abmessungen misst es 280 x 113 x 39mm und es wiegt 608 Gramm. Das ist zwar nicht ultraleicht, aber beim Zocken liegt der Handheld dennoch super in der Hand. Das liegt zum einen an der ergonomischen Bauform und auch die Rückseite wurde so gewählt, dass das Gerät nicht so leicht aus der Hand rutscht. Hier hat man eine etwas rauere Oberfläche gewählt und glücklicherweise keine Gummierung die nach ein paar Jahren ekelhaft werden könnte. Das gefällt mir auf jeden Fall schon mal gut. Von der Verarbeitung haben wir hier ein sehr hochwertig anmutendes Gerät, das habe ich aber ehrlicherweise auch von einem Hersteller wie ASUS erwartet.

Und was natürlich bei einem echten ROG-Gamingprodukt nicht fehlen darf ist die RGB-Beleuchtung. Hier hat sich ASUS aber meiner Meinung nach sogar zurückgehalten. Es gibt nur zwei Ringe um die Analogsticks die ganz nach euren Wunschvorstellungen in allen Farben leuchten können und mit einem Effekt versehen werden können. Nachts habe ich die Beleuchtung aber einfach ausgeschaltet, da sie mir selbst in der niedrigsten Einstellung zu hell war.

Display

In der Mitte natürlich das Display. Hier verbaut ASUS ein 7-Zoll Full HD IPS-Level Panel im 16:9 Format. Es deckt den sRGB Farbraum zu 100% ab. Die Bildwiederholrate beträgt schnelle 120 Hz und die Reaktionszeit 7ms. Die Helligkeit des Displays ist bis zu 500 nits. Es wird durch Gorilla Glass Victus vor Stößen und Kratzern geschützt. Ausserdem ist es natürlich auch ein Touchscreen.

Bedienung

Wir haben hier die üblichen Verdächtigen wenn es um die Bedienung geht. Also zwei Analogsticks, ein D-Pad, vier Buttons an der rechten Seite und je zwei Schultertasten. Dazu hat man auf der Rückseite noch je eine Taste die auf Wunsch belegt werden können. Neben dem Display sind dann noch auf jeder Seite zwei Tasten um z.B. in die Menüs zu kommen. Auf der Oberseite können wir die Lautstärke regeln. Dort befindet sich auch die Powerbutton, der auch über einen Fingerabdrucksensor verfügt.

Unter Windows 11 können wir den Mauszeiger mit dem rechten Analogstick steuern. Der Linksklick erfolgt durch Drücken des Analogsticks und der Rechtsklick ist über die Schultertaste gelöst. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, reicht aber für einfaches Arbeiten noch aus. Wer den ROG Ally als PC nutzen möchte, sollte hier lieber noch in eine kabellose Tastatur und Maus investieren. Über den USB-C 3.2 Port an einen großen Monitor angeschlossen, lässt sich hier wunderbar arbeiten, dann ist der Ally ein vollwertiger PC-Ersatz.

Audio

Es sind zwei Lautsprecher verbaut, diese strahlen nach vorne ab, können ganz schön laut werden. Auch von der Qualität können die sich hören lassen. Wer lieber ungestört zocken will, kann aber natürlich auch ein Bluetooth-Headset nutzen oder auch den Kopfhöreranschluss auf der Oberseite für seine kabelgebundenen Kopfhörer nutzen. Dank eingebautem Mikrofon-Array könnt ihr auch unterwegs ohne Headset z.B. Teamspeak nutzen.

Gaming-Leistung & Akkulaufzeit

Zum Einsatz kommt hier der neue AMD Ryzen Z1 Extreme Prozessor, der von seinen technischen Daten quasi der Ryzen 7 7840U ist, wahrscheinlich nur noch ein wenig für den Anwendungszweck optimiert. Der Prozessor kann bis zu 5,1 GHz im Boost takten und die Radeon GPU bis zu zu 2,7 GHz. Die TDP beträgt 9 bis 30W. Dazu gibt es 16 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher und 512 GB Speicher für den Nutzer in Form einer PCIe 4.0 NVMe M.2 SSD im 2230 Format die übrigens gesteckt ist. Wer noch mehr Speicher benötigt, hier steht auf der Oberseite noch ein UHS-II microSD Kartenleser bereit. Und ich muss sagen das ich ganz schön begeistert von der Leistung bin.

Ich konnte hier jedes Game meiner Bibliothek zocken. Und das nicht nur in 720p mit der niedrigsten Grafikqualität, sondern auch in Full HD mit 60fps und guten Details. Natürlich kommt es auch immer aufs Spiel an und hier und da kann man auch mal die Qualität herunterschrauen wenn man keine 60fps erreicht. Um z.B. mehr Akkulaufzeit unterwegs zu haben, spiele ich die meisten Games eigentlich in 720p mit mittlerer Qualität, das sieht bei dem kleinen Display immer noch echt top aus und verlängert mir die Akkulaufzeit.

Wenn wir die Taste hier links unten drücken, dann plopt ein Menü auf wo wir ein paar Einstellungen vornehmen können. Man kann hier z.B. die Leistung des Prozessors einstellen: Leise (9W), Leistung (15W) und Turbo (25W). Bei Leise läuft der Prozessor recht langsam getaktet, ideal für Officeanwendungen und ältere nicht so leistungshungrige Games. Und bei Turbo gibt der Prozessor dann natürlich Vollgas was die Taktung angeht. Wenn ihr dann zusätzlich noch das Netzteil anschließt, dann holt ihr wirklich alles aus der Hardware raus was möglich ist (30W). Damit kann man dann schon ordentlich zocken.

Zubehör

Wer den ROG Ally gerne als seinen Hauptgamingrechner nutzen möchte, kann dies auch machen, denn ASUS hat hier auch das ROG XG Mobile Interface verbaut, so kann man hier die externe Grafikkartenlösung ROG XG Mobile nutzen, die ja aktuell eine Nvidia GeForce 4090 Laptop GPU verbaut hat und euch somit noch einen guten Schwung mehr Leistung bietet. Leider kostet die ROG XG Mobile Lösung aber auch fast 2.500€, also nicht gerade ein Schnapper. In der Combo wäre der ROG Ally aber auch auf dem Level eines High-End Gaming-PCs.

Und wenn wir schon mal bei coolem Zubehör sind, es gibt noch ein spezielles Netzteil mit integriertem HDMI-Port. Somit kann man dann den ROG Ally einfach neben den Fernseher platzieren und dort mit dem Netzteil verbinden. Dann einfach das Netzteil per HDMI mit dem Fernseher verbinden und dank eines USB-A Ports kann man hier auch noch Zuberhör wie eine kabellose Tastatur und Maus anschließen und schon kann man auf dem großen Fernseher zocken.

Akku

ASUS verbaut hier einen 4-Zellen 40 Wh Akku der bis zu 2 Stunden beim Zocken oder bis zu 6,8 Stunden beim Cloud-Gaming oder bei Videowiedergabe durchhalten soll. Ausserdem kann er dank mitgeliefertem 65 Watt Netzteil auch in 30 Minuten von 0 auf 50% aufgeladen werden. Wer Gamingnotebooks kennt, weiß sicherlich dass diese nicht wirklich mit langer Akkulaufzeit gesegnet sind. Deshalb war ich hier wirklich überrascht dass ich bei meinen Games wirklich bis zu 2 Stunden unterwegs zocken konnte.

So habe ich bei Resident Evil 8 von 100% bis zum Abschalten des Handhelds ca. 1:45 Stunden bei mittlerer Helligkeit zocken können. Wenn ich hier die Qualität und die Displayhelligkeit komplett runterschraubt hätte, dann wären da bestimmt auch ein paar Minuten mehr möglich gewesen. Deshalb finde ich auch die Echtzeitüberwachung die man dazuschalten kann sehr interessant. Man bekommt hier nicht nur die aktuelle Taktrate von CPU und GPU angezeigt, sondern auch die Systemtemperatur, die FPS, den Akkustand und den aktuellen Verbrauch. Dann kann man in den Grafikeinstellugen herumspielen um das Optimum rauszuholen. Bei normaler Nutzung als PC kam ich bei Youtube-Videowiedergabe auf über 6 Stunden.

ROG Ally | Fazit

Wie ist nun also mein Fazit nach einer Woche mit dem ROG Ally? Zuerst einmal, ASUS hat hier vieles richtig gemacht. Es ist schön zu sehen dass Gaming-Handheld-PCs nun endlich im Mainstream angekommen sind. Früher waren das absolute nerdige Nischenprodukte von Herstellern die man kaum kannte. Dank Valve und jetzt ASUS ändert sich das nun. Mit dem Ryzen Z1 Extreme haben wir hier richtig viel Leistung in einem kompakten Gehäuse und auch noch Reserve für kommende Spielegenerationen.

Hier und da gibt es natürlich auch was zu meckern. Ich hätte mir einen etwas größeren Akku gewünscht, ausserdem wäre es cool gewesen wenn auch auf der Unterseite ein USB-C Port zum Laden vorhanden gewesen wäre, denn so hat man das Ladekabel immer oben angeschlossen was ich nicht immer optimal finde. Zu guter Letzt mein größter Kritikpunkt und zwar Windows 11, gut da kann ASUS nicht wirklich was dafür, aber Windows 11 ist auch nicht wirklich für kleine Touchscreens optimiert. Hier müssen die Softwareentwickler von ASUS noch ein wenig basteln, denn hier und da gibt es noch ein paar Kompatibilitätsfehler die sicher bis zum Releasetag noch  mit Updates behoben werden können. Manchmal hat der Standby nicht funktioniert und manchmal wollte die Lautstärketaste nicht so richtig, dann musste ich kurz wieder zu Windows wechseln und die Lautstärke manuell über das Touchscreen ändern. Aber wie gesagt, das sollte alles mit Updates machbar sein. Insgesamt bin ich aber sehr happy gewesen mit dem ROG Ally und die Woche die ich den Handheld hatte hat mächtig Spaß gemacht. Unterwegs PC-Games zu zocken ist schon sehr cool und ich frage mich wieso dieser Bereich nicht schon viel länger von den großen nahmhaften Herstellern aufgegriffen wurde.

Preis & Verfügbarkeit

Aktuell gibt es den ROG Ally nur in der leistungsstärksten Variante mit dem AMD Ryzen Z1 Extreme, 16 GB RAM und 512 GB Speicher. Die UVP beträgt hier 799 Euro. Es kommt im 3. Quartal 2023 noch die etwas schwächere Version für 699 Euro. Aber ganz ehrlich, wegen 100 Euro jetzt noch Monate zu warten und dann noch eine abgespeckte Variante zu bekommen lohnt nicht wirklich. Vom Preis her finde ich den ROG Ally noch in Ordnung.

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2 Comments
  1. Rin
    Ich habe mich jetzt auf mehreren Seiten belesen, sowohl auf Englisch, als auch auf Deutsch. Auf jeder solcher steht geschrieben, dass man den Ally mit Bluetooth-Peripherie verbinden kann. Das ist gleichzeitig das Problem. Nirgends wird erwähnt, ob es auch mit Kabel geht. Zu meiner Frage: Ist es tatsächlich nicht möglich, Tastatur und Maus (mit Kabel), anzuschließen bzw. zu benutzen oder wird es einfach als zu unpraktisch betrachtet und deshalb nicht erwähnt?
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