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Zubehör

Meelec M2P und M6 – Budget-In-Ears aus den USA

20.11.2010

Meelec M2P und M6 – Budget-In-Ears aus den USA

Testverfahren

Wie gehabt, werden beide Kopfhörer an einem Ipod Touch 2G ohne Kopfhörerverstärker getestet. Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden für Hörtests die selben vier Songs genutzt wie zuvor.

Peter Fox – schwarz zu blau:

M2P: Die Bassmenge ist dem Reggae-Hip-Hop-Dub-Crossover völlig angemessen. Und auch die Basstiefe beeindruckt wirklich, wie man gleich beim Gewitter im Intro erstaunt feststellen kann. Aber in dieser Preisklasse bedeutet das leider einen Trade-Off bei der Präzision. Der sehr boomige Bass macht es teilweise unmöglich, die Bassline zu hören oder auch nur Bassdrum und -gitarre unterscheiden zu können. Die insgesamt warme, bassige Soundsignatur führt zu belegt klingender Stimme. Höhen kommen schlecht zur Geltung und werden teilweise schlicht abgeschnitten, wenn sich der Bläsersatz in himmlische Sphären schraubt. Auch die Details leiden unter der Basslast und sind oft schwer auszumachen. Paradoxerweise ist in Peter Fox‘ Stimme trotzdem gelegentlich ein Zischen auszumachen, was eigentlich ein Problem Treble-lastiger Kopfhörer ist.

M6: Der M6 ist hier ein ganz anderes Biest: Auch er reicht ordentlich tief und überträgt das Gewittergrummeln direkt in die Magengrube. Aber dabei bleibt der Gesamteindruck deutlich merkbar ausgeglichener. Der Bass ordnet sich brav neben Gesang und anderen Instrumenten ein, so dass Peter Fox und seine Background-Sängerinnen weit natürlicher klingen. Details und Effekte wagen sich aus ihrem Versteck, erfreuen die Ohren und ergeben ein stimmiges, klares und trotzdem noch erkennbar warmes Gesamtbild.

Digable Planets – Rebirth of Slick:

M2P: Auch hier ist schon im Bassintro eine leichte Schwammigkeit zu erkennen, allerdings bleibt dabei die Bassline erkennbar. Die Bassdrums knallen überraschend punchy auf das Trommelfell. Aber leider ist von den (absichtlichen) Lo-Fi-Effekten wie den Schallplatten-Knacksern überhaupt gar nichts zu hören. Überzeugen kann dafür der sehr tiefe Bass, der aber nur teilweise für den Verlust an Details in diesem sehr verspielten Song entschädigt. Auch die Stimmen der drei Rapper klingen durch die Bassfärbung belegt und unecht, hohe Höhen sind wiederum gar nicht zu hören und zeigen dem Klangwandler klar die Grenzen auf.

M6: Was beim M6 schnell auffällt, ist die recht kleine Bühne des Kopfhörers. Instrumente und Sänger lassen sich nur mit Mühe verorten, Stereoeffekte wandern nur eine kleine Strecke zwischen den Ohren. Dafür sind die Instrumente klar erkennbar voneinander getrennt. Bassgitarre und -drums verschwimmen zu keiner Zeit. Dadurch gerät das Bassintro deutlich klarer als beim kleinen Kopfhörer-Bruder, scheint aber nicht ganz so tief zu reichen. Auch der Punch der Bassdrum fällt – je nach Perspektive – zivilisierter bzw. schwächer aus, wenn auch geringfügig. Durch die Klarheit und Separation fallen die feinen Details sofort auf, die den Song auskleiden. Die drei Stimmen lassen ihre jeweilige Charakteristik erkennen, können aber gelegentlich zu Zischen neigen. Das kann das Gesamtgefüge aber nicht schmälern, der Kopfhörer hat im Test im wahrsten Sinne des Wortes zum Kopfnicken verleitet. Und das ist ein klares Qualitätsmerkmal!

Moloko – Familiar Feelings:

M2P: Wenn Familiar Feelings kurz nach der Zwei-Minuten-Marke auf das Crescendo zusteuert, geraten die M2P leider deutlich ins Schwimmen. Die Vielzahl an Instrumenten und Effekten verkommt zu einem Klangbrei. Auch sonst lässt er wieder die bereits bekannten Eigenschaften erkennen: Viel und sehr tiefer Bass gehen auf Kosten von Höhen und Details, die teilweise komplett verschwinden. Bühne, Räumlichkeit und Instrumententrennung gehören eindeutig nicht zu den Stärken des Kopfhörers.

M6: Der M6 gefällt hier nicht nur im unmittelbaren Vergleich: knackige Bässe sowie saubere, erkennbare Instrumente fügen sich zu einem vielschichtigen Gesamtbild, das auch in hektischen Situationen nicht verschwimmt. Vor allem die Gitarre weiß durch realistischen Klang zu überzeugen. Einzige Wermutstropfen: Die Bühne ist eher Kammertheater, als Freilichtspiele. Und auch mit höchsten Höhen hat der M6 Probleme. Wenn auch deutlich weniger, als der M2P.

SFA – Enemy Within:

M2P: Wie schon in frühren Tests, so zeigt sich auch hier wieder: Die Basswärme und fehlende Präzision gereicht der schlechten Aufnahme und Enkodierung tatsächlich zum Vorteil! Das Gitarrenbrett überzeugt. Leider ist der Sänger recht leise. Die Becken und Hihats des Schlagzeugs sind schlicht nicht-existent. Was irritiert, ist ein leichtes Scheppern im Hintergrund der Wiedergabe, das vorher noch mit keinem Kopfhörer auffiel.

M6: Auch der M6 vermag ein ordentliches Gitarrenbrett zu erzeugen. Die Basswärme gibt dem Song Volumen. Im Gegensatz zum M2P ist der Gesang deutlich präsenter und auch die Becken klirren und krachen, dass es eine wahre Freude ist.

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