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Universal Studios und der Guardian verstehen Torrent nicht

24.07.2015

Universal Studios und der Guardian verstehen Torrent nicht

Aufgrund eines recht lustigen Fehlers ist wohl eine Liste an die Öffentlichkeit geraten, auf der alle Webadressen aufgeführt sind, die Google „sperren“ soll. Google kann zwar sowieso nur den Link entfernen und nicht die Seite, aber – wie in diesem Fall – kommen Filmstudios wie Universal Studios immer wieder mit entsprechenden Anträgen auf den Suchmaschinenbetreiber zu. Diesmal war allerdings eine besondere Adresse dabei, die der dann auch noch Guardian auf seine ganz eigene Art interpretiert hat.

127001Halbwegs geschulten Augen dürfte es direkt aufgefallen sein: die Adresse 127.0.01 gehört immer dem eigenen Rechner, der sogenannte „localhost“.  Vermutlich hat hier lediglich ein Mitarbeiter von Universal Studios ein Programm bedient, das eben entsprechende Adressen in seiner Gänze sammelt, ohne solche Standardadressen auszusortieren. Dass der eigene Rechner eine Datei, die heruntergeladen werden soll, vom eigenen Rechner auf den eigenen Rechner lädt, ist schon ziemlich unwahrscheinlich.

Es gibt allerdings in vielen Torrent-Clients eine Funktion, die unter anderem bereits vorhandene Teile einer Datei listet; und die liegen natürlich auf dem eigenen Rechner. Na, wie dem auch sei, die Meldung geht aktuell als IT-Witz der Woche durch die Gazetten, aber der Guardian setzt noch einen obendrauf.

Denn beim Guardian macht man eine Maulwurfstory daraus, derzufolge „irgendjemand in der eigenen Firma (Universal)“ den oder die Filme „von den eigenen Servern“ aus anbietet. Dahinter kann man vor allem dieselbe Torrent-Funktion vermuten, worauf der Universal-Client möglicherweise beruht.

Es könnte sich auch um einen anderen Fehler handeln, aber das ist eher unwichtig. Dass es sich dabei um ein aktives Anbieten von Universal-Material zum Herunterladen handelte, ist nämlich äusserst unwahrscheinlich; schließlich trägt ja JEDER Rechner die interne 127.0.01, weswegen diese von außen nicht ansprechbar sind. Spricht man die Adresse an, spricht ja doch immer nur den eigenen Rechner an 😉

Titelbild: Allstar/Universal Pictures

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