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Withings Pulse Fitness-Tracker im Testbericht

03.10.2013

Withings Pulse Fitness-Tracker im Testbericht

Wir hatten mal wieder ein Fitness-Gadget im Test und zwar diesmal den Withings Pulse Activity Tracker.

Es sind keine drei Monate mehr bis Weihnachten – und der ein oder andere macht sich vielleicht schon Gedanken, was man den Lieben schenken kann, wo man feiert, was es zu Essen gibt und wie man das ganze Essen und Naschen denn nur wieder überleben soll ohne aufzugehen, wie ein Luftballon.
Vielleicht hatte schon jemand eine Sport- oder Fitnessidee und in diesem Zusammenhang auch schon von der „Vermessung des Ichs“ oder dem „quantifyableself“ gelesen? In entsprechenden Artikeln tauchen immer wieder „kleine Geräte zur Erfassung der täglichen Bewegungen“ auf. Da reicht es wohl nicht aus, nur den „Fitbit“ zu testen. Ein Konkurrenzprodukt namens „Withings Pulse“ möchte auch geprüft werden und unterm Weihnachtsbaum liegen.

Einrichtung

Das rechteckige, schwarze Gerät, etwas kleiner als eine Streichholzschachtel, wird mit einem Armband, einem USB-Ladekabel, einer Cliphalterung und einem grafisch ansprechenden, aber vom Umfang her sehr überschaubaren Quick Installation Guide geliefert. Die Installation erfolgt ausschließlich über eine Android- oder iOS-App auf dem Smartphone. Ist das Pulse über USB mit Strom aufgeladen, die kostenlose App heruntergeladen und Bluetooth angeschaltet, so lässt sich schnell und einfach eine Verbindung zwischen Pulse und dem Smartphone einrichten. So die Theorie. In der Praxis sah es dann etwas anders aus. Zunächst konnte das Smartphone das Pulse nicht finden. Später während der Einrichtung hängte sich das Pulse auf. Über die App ließ sich der Vorgang abbrechen, das Pulse brauchte fast eine Stunde, bis es für einen weiteren Verbindungsversuch wieder verfügbar war – dann allerdings gelang die Einrichtung. Man hinterlegt Größe, Alter und Gewicht und es kann losgehen. Über einen Bedienknopf an der oberen rechten Kante lassen sich die verschiedenen Menüpunkte ansteuern, für Rechtshänder gut, für Linkshänder naja.
Screen 5

Messwerte
Das Pulse misst und zeigt verschiedene Parameter, wie Schritte, Höhenmeter, Gesamttagesstrecke und Kalorienverbrauch. Hat man bereits Messwerte von mehreren Tagen kann man mittels „wischen“ auf dem Display auch die Werte der vergangenen zehn Tage ansehen. Höhenmeter werden allerdings erst mit einer großen zeitlichen Verzögerung aktualisiert angezeigt. Im berechneten Kalorienverbrauch, der nur in aktiven Phasen berechnet wird, findet der Grundumsatz keine Berücksichtigung. So hat man dann nach einem sehr aktiven Tag 700 Kalorien verbraucht – aber die hat man ja mit dem Müsliriegel und Portion Spaghetti eigentlich schon wieder reingeholt, da muss das Abendessen dann wohl ausfallen. Für die Schritte orientiert sich Withings wohl an einer Empfehlung der WHO, dass 10.000 Schritte am Tag erstrebenswert sind. Diese Empfehlung konnte ich allerdings nur auf der Withings-Webseite finden, nicht bei der WHO selber. Ist dieser Wert erreicht, passiert rein gar nichts. In der Auswertung wird jeder Schritt über den 10.000 mit entsprechenden Prozentangaben dargestellt. Eine Motivation mehr Schritte zu gehen gibt es nicht. Die Empfehlung der WHO soll wohl als Motivator reichen. Für mich ist das ein bisschen wenig, da bleibe ich lieber auf der Couch.

Pulsmessung

Wie der Name schon sagt, kann das Withings Pulse eben auch den Puls messen. Wohlgemerkt will es aber nur den Ruhepuls messen. Dazu schaltet man sich mit dem Bedienknopf durch das Menu und gelangt dann auf den Screen mit der Auswahl „Mond“(Schlafmodus) oder „Herz“. So denn nimmt man das  Pulse aus seiner Clipphalterung, tippt das Herz an und legt einen Finger auf den grün leuchtenden Sensor an der Rückseite des Geräts. In drei von fünf Fällen bekommt man dann einen Puls angezeigt. Wenn keine Messung vorgenommen werden kann (warum auch immer) erscheint ein „X“ und man kann einen weiteren Versuch machen. Ergebnis der Pulsmessung wird in der App bewertet mit „ihr Ruhepuls ist in Ordnung“ – oder „Gehen Sie bitte zum Arzt“.

Schlafbeobachtung

Ein weiteres Feature ist die Überwachung des Schlafs. Dazu wählt man in der oben beschriebenen Menüfunktion den Mond – dies funktionierte bei mir allerdings erst nach ein paar Tagen. Zuvor reagierte die rechte Hälfte des Displays weder auf berühren, wischen, streicheln oder drücken. Als ich dann endlich auf einer Wanderung zufällig die Funktion aktivierte, ließ ich sie zum Spaß mitlaufen. Erfasst wird ob Ruhe (= Schlaf) oder Bewegung (= kein Schlaf) vorliegt. Ergebnis nach 6h Wanderung: „Wir wollen versuchen, mehr zu schlafen.“ Scheinbar habe ich während der Wanderung nur neun Minuten geschlafen – klar, das ist zu wenig. Danke für den Hinweis!
Screen 1

Auswertung

Um eine Übersicht zu sehen verbindet man das Pulse wieder über Bluetooth mit dem Smartphone. Eine vierblättrige Blüte mit ebenso vielen Farben zeigt je nach Größe des jeweiligen Blütenblattes den erzielten Erfolg an und gibt die, bereits erwähnten, pädagogischen Hinweise für bessere Trainingsergebnisse. Ein Balkentagesdiagramm zeigt in der Übersicht wann man aktiv war, wie viele Schritte zurückgelegt, Kalorien verbrannt, Strecke zurückgelegt und Höhenmeter zu Fuß bewältigt wurden. Aktivitäten wie Schwimmen nachzutragen oder etwa Fahrrad fahren zu präzisieren, hinsichtlich der zurückgelegten Strecke oder Geschwindigkeit, ist leider nicht möglich. Das hat zur Folge, dass man an einem Tag zwar extrem aktiv gewesen ist – das Pulse seinem am Abend aber in einer konsequent pädagogisch positiven Attitüde sagt: „Lassen Sie uns versuchen, uns noch mehr zu bewegen.“ – Nein, lass uns nicht, wir sind 30km Fahrrad gefahren und 1,5 km geschwommen, wir sind fit. Du kannst das nur nicht erfassen.

Fazit

Vermisst habe ich ein ausführliches Dashboard am großen Bildschirm und Etappenziele – etwa 100km Gesamtstrecke oder irgendetwas auf das man hinarbeiten kann. Es gibt auch keine Benachrichtigungen, die über besondere Trainingserfolge informieren. Einmal aufgeladen hält das Pulse übrigens stattliche zwei Wochen, nach etwa 11 Tagen erscheint eine Erinnerung auf dem Display, dass man bald wieder mal aufladen muss. Ich entscheide mich aber dagegen.
 
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